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75 Jahre Zukunft – Jugendverbände gestalten Gesellschaft

Beschluss der 97. Vollversammlung 2024

75 Jahre Zukunft – Jugendverbände gestalten Gesellschaft

Der Landesjugendring Schleswig-Holstein feiert 2024 sein Jubiläum. Seit 75 Jahren gestalten die Jugendverbände und Jugendringe mit ihren Angeboten und mit ihrer jugendpolitischen Arbeit aktiv Gesellschaft mit. Dazu gehören Gruppenstunden, Ferienfreizeiten, Jugendleiter*innen-Ausbildungen und eine bunte Vielfalt verbandseigener Formate. Ehrenamt, Förderung, Ferienfreizeiten und Jugendfreizeitstätten sind seit 1949 Kernthemen der Jugendverbandsarbeit in Schleswig-Holstein. Die Angebote der Jugendverbände und Jugendringe passen sich dabei den gesellschaftlichen Herausforderungen immer wieder aufs Neue an. In der Gründungszeit waren psychische und körperliche Gesundheit und Jugendarbeitslosigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg im Fokus, heute sind es u. a. die psychischen Folgen der Corona-Zeit und die Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen. Kinder und Jugendliche stark zu machen und einen Beitrag zur Stärkung einer demokratischen Gesellschaft zu leisten, waren und sind für den Landesjugendring grundlegende Aufgaben.

Zukunft zu gestalten bedeutet für den Landesjugendring, am Puls der Zeit zu sein und nicht nur die Themen von heute, sondern auch diejenigen von morgen und übermorgen im Blick zu haben. Ebenfalls gehört es dazu, seine Ziele auch über lange Zeiträume zu verfolgen und an gesellschaftliche Entwicklungen anzupassen. Die Stärke der Jugendverbände und Jugendringe bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben sind ihre demokratische Basis, das hohe freiwillige und selbstorganisierte Engagement ihrer Ehrenamtlichen sowie die Kontinuität ihrer Arbeit. So gelangen die Jugendverbände und Jugendringe in Aushandlungsprozessen zu Ergebnissen, die von einer großen Anzahl und Vielfalt junger Menschen getragen werden. Jugendverbände und Jugendringe zeichnet aus, dass sie als Werkstätten der Demokratie einfache Übergänge von Teilnahme zu Mitgestaltung bieten und das Erleben von Zusammenhalt in der Gruppe mit dem Erlernen demokratischer Prozesse verknüpfen.

Der Wille, gemeinsam Zukunft zu gestalten und für junge Menschen zum Positiven zu verändern, eint dabei die von Inhalt, Ausrichtung und Zielgruppe sehr unterschiedlichen Verbände. Die Zusammenarbeit funktioniert auf Grundlage eines gemeinsamen Wertefundaments, das nicht nur die Jugendverbandsarbeit in Schleswig-Holstein, sondern auch in Deutschland und über nationale Grenzen hinweg verbindet: Demokratie und (Jugend-)Beteiligung, Frieden und Verständigung, Geschlechter- und soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Vielfalt und Inklusion sind einige dieser Werte.

Um auch die nächsten 75 Jahre erfolgreich mitzugestalten, nehmen sich die Jugendverbände und Jugendringe weiterhin vor

  • Kinder und Jugendliche stark zu machen, um sich selbst als Persönlichkeit entwickeln und neuen Herausforderungen begegnen zu können,
  • verstärkt auf Kinder und Jugendliche zuzugehen, die im jeweiligen Verband oder Jugendring unterrepräsentiert sind und
  • sie bestmöglich dabei zu unterstützen, sich in allen verbandlichen und gesellschaftlichen Bereichen beteiligen zu können.

Um auch in Zukunft ihre Rolle in der Gestaltung von Gesellschaft wahrzunehmen, setzen sich Jugendverbände und Jugendringe weiterhin zum Ziel

  • beständig zu hinterfragen, ob Angebote und Strukturen zu den aktuellen Bedarfen junger Menschen und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen passen,
  • sich in die Zusammenarbeit der Jugendverbände einzubringen, wo immer möglich, um Impulse zu erhalten und selbst zu geben,
  • die Rolle der Jugendverbandsarbeit bei der Demokratiebildung bewusst und aktiv wahrzunehmen.

Um ihrer Arbeit nachkommen zu können, benötigen die Jugendverbände und Jugendringe Unterstützung von außen. Sie brauchen

  • Zeit und Freiräume jenseits formaler Bildung, damit Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene eigene Interessen entdecken, entwickeln und in Verantwortungsübernahme hineinwachsen können,
  • die Möglichkeit, sich mit jungen Menschen selbst zu organisieren, Arbeitsfelder und Angebote selbst zu bestimmen und Fehler machen zu dürfen,
  • Politiker*innen, Verwaltungsmitarbeiter*innen und Erziehungsberechtigte, die den Wert von Jugendverbandsarbeit als eigenständigen Bildungsbereich anerkennen und sie proaktiv unterstützen,
  • eine ausreichende finanzielle Förderung, damit Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrem Hintergrund an Angeboten der Jugend(verbands)arbeit teilnehmen können, Jugendleiter*innen erfolgreich ausgebildet und Ehrenamtliche von Hauptamt unterstützt werden können,
  • gute Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement u. a. durch Bürokratieerleichterungen, Freistellungsmöglichkeiten und Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeiten,
  • eine Infrastruktur von jugendgerechtem ÖPNV über digitale Ausstattung bis zu Jugendfreizeitstätten und Naturräumen, die den Bedürfnissen der unterschiedlichen Jugendverbände gerecht wird,
  • Kinder und Jugendliche, die sein dürfen, wie sie sind, und ihren eigenen Interessen nachgehen dürfen.

Die Jugendverbände und Kreisjugendringe im Landesjugendring verpflichten sich anlässlich ihres 75. Jubiläums, auch zukünftig gemeinsam jugendpolitisch Stellung zu beziehen, um sich für gute Lebensbedingungen für junge Menschen jetzt und in Zukunft einzusetzen.

 

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