190514 VV 2019 Abstimmung4

Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schleswig-Holstein stärken!

Beschluss der 92. Vollversammlung 2019

Etwa 100 Delegierte aus den Jugendverbänden und Kreisjugendringen in Schleswig-Holstein sowie Gäste von Parteien und Verbänden waren der Einladung des Landesjugendrings am 11.05.2019 zu seiner jährlichen Vollversammlung ins Kiek In! in Neumünster gefolgt und beschlossen „Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schleswig-Holstein stärken!"

Nachhaltige Entwicklung beschreibt eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Kinder und Jugendliche von heute müssen auch noch im Alter in einer lebenswerten Welt zu Hause sein können. Sie sollen heute und morgen die Möglichkeit haben, ihre Bedürfnisse befriedigen zu können – hier in Schleswig-Holstein und überall. Um das sicherzustellen, besteht akuter Handlungsbedarf.

Auf dem Weg, unsere Gesellschaft nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten, nimmt Bildung eine zentrale Rolle ein.

Daher gilt es Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) in Schleswig- Holstein zu fördern und zu stärken!

In Schleswig-Holstein schaffen die Jugendverbände schon heute an vielen Orten Gelegenheitsstrukturen für BNE im Bereich der außerschulischen Bildung. Das Lernen erfolgt in einem Setting, welches von Freiwilligkeit und Selbstbestimmtheit geprägt ist. Daraus ergibt sich hohes Maß an Lernbereitschaft und Motivation. Dies sind wichtige Voraussetzungen, um sich den Herausforderungen der heutigen Welt zu stellen.

Die besonderen Stärken der Jugendverbände liegen dabei in der Ermöglichung echter Partizipation und der Schaffung von Freiräumen. Selbstorganisation, demokratisches Handeln und verbindliche Mitbestimmung beschreiben den Alltag auf allen Ebenen der Jugendverbandsarbeit. Jugendverbände werden so zu Erfahrungsräumen von Selbstwirksamkeit und zu Orten der Wertevermittlung und –reflexion. All das sind entscheidende Aspekte einer Bildung für nachhaltige Entwicklung mit dem Fokus auf dem Erwerb von Gestaltungskompetenz. Dieses Engagement der Jugendverbände gilt es stärker anzuerkennen und zu fördern.

Der Landesjugendring begrüßt das im Koalitionsvertrag festgehaltene Vorhaben der Landesregierung eine Landesstrategie Bildung für Nachhaltige Entwicklung in einem partizipativen Prozess entwickeln zu wollen. BNE als Querschnittsanliegen kann so in allen Bildungsbereichen stärker verankert und im Land gestärkt werden. Durch eine strukturelle Stärkung von BNE im Land und durch unterstützende Strukturen können Jugendverbände und Kreisjugendringe auf ihren bisherigen Tätigkeiten im Bereich der BNE aufbauen.

Wir fordern die Landesregierung auf, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen!

Besondere Berücksichtigung sollten folgende Punkte finden:

  • Einbindung aller Akteur*innen! Der Koalitionsvertrag beschreibt die Entwicklung einer BNE-Strategie als einen gemeinsamen Weg: Dieser kann nur in einem partizipativen Prozess entstehen. Das Wissen und die Erfahrungen derjenigen, die aktuell die Bildungslandschaft gestalten und prägen, muss Eingang in die Strategie finden. Hierbei darf nicht nur der formelle, sondern muss besonders der non-formale Bildungsbereich berücksichtigt werden. 
  • Echte Partizipation! Es müssen echte Entscheidungsräume geöffnet werden, damit es nicht bei einer Schein-Partizipation bleibt. Hierfür ist Transparenz in Bezug auf das Verfahren und die Entscheidungsspielräume von besonderer Bedeutung. 
  • Konkret werden! Konkrete Maßnahmen müssen benannt werden. Finanzmittel für Maßnahmen und weitere Umsetzungsschritte müssen bereitgestellt werden.

Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schleswig-Holstein stärken!

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